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Das Problem mit WhatsApp

Oder: Warum es keine gute Idee ist Whatsapp zu nutzen und erst recht nicht andere zur Nutzung von WhatsApp aufzufordern.

1. Die Telefonnummer

Um mit jemandem via WhatsApp zu kommunizieren, benötigst du ihre Telefonnummer. Unter Freunden ist das meist kein Problem, die Telefonnummern auszutauschen. Aber es gibt Menschen, die würden gerne mit Anderen kommunizieren, aber dafür nicht ihre private Telefonnummer mit – im Zweifelsfall – Unbekannten, nur latent Bekannten oder sogar unsympathischen Menschen aus einer WhatsApp-Gruppe teilen.

Manchmal hat man schlechte Erfahrungen gemacht und sich extra eine neue Telefonnummer - nur für Freunde - zugelegt.

Und wenn du deine Telefonnummer wechselst, kann es passieren, dass später andere Menschen, deine alte Nummer bekommen. Wenn diese sich bei WhatsApp anmelden, haben sie auch deine alten Kontakte und können deine Nachrichten lesen.

2. Nicht für Kinder

Laut den AGB von WhatsApp musst du mindestens 13 Jahre alt sein, um es zu nutzen.

3. Die Adressen der Anderen

Stell dir vor du würdest jemandem deine Kontaktdaten geben und dieser würde die Daten ungefragt weitergeben. Genau das passiert bei WhatsApp.

Ungefragt personenbezogene Daten (Kontaktdaten) in die USA zu senden ist nach DSGVO strafbar; dies ist insbesondere für Unternehmen problematisch.

4. Die verlorenen Daten

Du musst alle deine Kontakte aus deinem Adressbuch, auch solche, die kein WhatsApp nutzen, an WhatsApp senden, um es sinnvoll zu nutzen.

Statusmeldungen (Online/Offline=Aktiv/Inaktiv, u.a.) sind von jedem deiner Kontakte jederzeit erkennbar und werden auch von WhatsApp gespeichert. Es werden Unmengen von Metadaten zentral gespeichert:

WhatsApp kann aus den Meta-Daten viele Informationen gewinnen, wie z.B.:

Aber es ist praktisch, dass du kein Geld für die Nutzung von WhatsApp zahlen musst. Aber wie finanzieren die sich? Indem alle gesammelten Daten zu Geld gemacht werden. Personalisierte Werbung ist fast noch das harmloseste. Die Daten werden mit noch mehr Daten aus anderen Quellen von dir zusammengeführt und auch verkauft.

Meta (dem unter anderem auch WhatsApp, Facebook, Instagram, Oculus VR und Giphy gehören), macht ein gutes Geschäft mit deinen Daten. In 2019 hatte Meta (damals noch Facebook) einen Umsatz von über 70 Milliarden USD und einen Gewinn von über 18 Milliarden USD. Quelle

5. WhatsApp ist sicher ... oder?

Welche einfachen Alternativen gibt es?

Schaue einfach mal auf die Seite "Lösungen", im Abschnitt Messenger, nach.

Fazit

Das sollte doch an Argumenten reichen, damit du einen besseren Messenger – zumindest als zusätzliche Alternative – ausprobierst.

Auf jeden Fall solltest du Menschen respektieren, wenn diese nicht mit dir über WhatsApp kommunizieren möchten, oder dir ihre Telefonnummer nicht geben, weil du WhatsApp installiert hast.
Denn Menschen praktisch dazu zu nötigen an WhatsApp teilzunehmen und somit zu zwingen ihre Telefonnummer preis zu geben, oder sie ansonsten aus der Kommunikation auszuschließen, ist unhöflich bis rücksichtslos und ausgrenzend.

Aber ...

"Ich habe nichts zu verbergen."

Vielleicht nichts zu verbergen, aber etwas zu beschützen. Siehe auch die Startseite.

Zu argumentieren, dass Ihnen das Recht auf Privatsphäre gleichgültig ist, weil Sie nichts zu verbergen haben, ist nicht anders als zu sagen, dass Ihnen die Redefreiheit gleichgültig ist, weil Sie nichts zu sagen haben. -- Edward Snowden

Das vollständige Zitat ist hier zu finden.

Mehr Hintergrund und Argumente findest du auf folgenden Seiten:

"Alle meine Freunde nutzen doch WhatsApp."

Vielleicht. Aber einige vermutlich nicht ausschließlich. Du wirst wahrscheinlich feststellen, dass deine Freunde schon Alternativen installiert haben. Du musst dich von WhatsApp ja auch nicht gleich abmelden und die App löschen. Du kannst einfach mal anfangen mit einzelnen Bekannten und Freunden eine Alternative zu nutzen.

"Da muss ich eine neue App installieren. Und dann komme ich durcheinander."

Ja und? Dann lösche doch eine andere App. Und du hast ziemlich sicher noch einen anderen Messenger im Einsatz - mindestens SMS. Da kamst du auch nicht durcheinander. Du schaffst das!

"Was anderes ist doch kompliziert."

Nicht unbedingt, es gibt Messenger, die sind genauso einfach zu benutzen, z.B. Signal. Vielleicht möchtest du mehr Sicherheit und musst dafür einen Schritt mehr machen, der dich keine Minute kostet.

"Die App X kostet aber Geld."

Das ist toll! Dann weißt du zumindest, womit die ihr Geld verdienen.

"Die App Y kostet kein Geld, die verkaufen meine Daten doch auch."

Nicht unbedingt. Zum einen gibt es auch Vereine, Organisationen oder Menschen, die Geld spenden, um privatsphärenfreundliche Dienste zu unterstützen. Andere Messenger verdienen Geld mit Geschäftskunden oder zusätzlichen Funktionen wie Sticker, die sie kommerziell anbieten. Und es gibt tatsächlich Menschen, welche uneigennützig an solchen Systemen arbeiten.

"Die anderen Messenger sind auch nicht besser."

Nicht alle - aber einige.

Schaue dir einfach mal auf der Seite "Lösungen", im Abschnitt Messenger, die Alternativen an.


Letzte Aktualisierung am 2022-05-30


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